Aktuelle Projekte

Interkommunale Wohn(flächen)entwicklung

Die Region Itzehoe möchte die bisher quantitativ ausgerichtete Abstimmung der wohnbaulichen Entwicklung um Qualitätsaspekte erweitern und vertiefen.

Die Kommunen der Region Itzehoe arbeiten bereits seit 2002 in Bezug auf die quantitative Wohnentwicklung eng zusammen und haben sich schon damals auf eine gemeinsame Wohnvereinbarung verständig. In den vergangenen Jahren sind vor dem Hintergrund der Nachfrage nach Wohnraum einerseits und sich ändernder Ansprüche an das Wohnumfeld aufgrund demographischer und gesellschaftlicher Entwicklungen verstärkt Fragen nach einer qualitativen Wohnraumentwicklung in den Vordergrund gerückt.

Die Region Itzehoe strebt daher eine noch engere interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der Wohnentwicklung an, um den Bedarf an und den Wunsch nach speziellen Wohnformen – barrierefreies Wohnen, bezahlbarer Wohnraum, kleinerer Wohnraum im Geschosswohnungsbau etc. – erfüllen zu können. Um dies zu erreichen, sollen einerseits die Schlüsselakteure der Region für dieses Thema sensibilisiert und andererseits gemeinsame Lösungsansätze für die mangelnde Flächenverfügbarkeit gefunden werden. Neben den gesamtgesellschaftlichen demographischen Trends sollen absehbare regionalspezifische Entwicklungen wie die großflächige Erweiterung des Innovationsraumes Itzehoe, eine mögliche Nordumfahrung Itzehoes, der HVV-Beitritt des Kreises Steinburg sowie der Ausbau der A20 im Kreisgebiet mitgedacht werden.

Förderprojekte

Um die Grundlage für eine neue Wohnvereinbarung für die Region Itzehoe bis 2030 zu schaffen, wird ein interkommunales Wohnentwicklungskonzept erarbeitet. Die Gutachter ermitteln erstmalig die potentiellen Neuflächen- und Innenentwicklungsflächen aller Mitgliedskommunen anhand einheitlicher Kriterien und bewerten deren Realisierungschancen. Zentrales Ergebnis des Konzeptes ist eine neue Wohnvereinbarung für die Region Itzehoe bis 2030, die den von der Landesplanung festgestellten Bedarf an Wohneinheiten berücksichtigt. Dieses Projekt wird gefördert von der AktivRegion Steinburg und auf Initiative des Ministeriums für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein mit Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).

Darüber hinaus ist die Region Itzehoe ein Teilprojekt im Leitprojekt „Wohnen in der Metropolregion Hamburg – bedarfsgerecht, zukunftsfähig, gemeinsam gestalten“ der Metropolregion Hamburg. Unter diesem Dach versammeln sich insgesamt 9 modellhafte Teilprojekte aus allen Bundesländern der Metropolregion, die viele der bekannten Probleme und Fragestellungen – z.B. interkommunale Wohnflächenentwicklung; Missstandsmanagement aufgrund von Wohnungsleerstand und Gebäudeverfall; Wohnungsmarkt-Monitoring; Steuerung der Ferienwohnnutzung; Entwicklung von bedarfsgerechtem und bezahlbarem Wohnraum – aufgreifen und musterhafte Lösungen suchen. Die Metropolregion Hamburg ermöglicht das Gesamtprojekt durch eine finanzielle Förderung in Höhe von rund 1 Mio. Euro.

Das Teilprojekt der Region Itzehoe beschäftigt sich vor allem mit Aspekten des Monitorings, der Mobilisierung von Potentialflächen und der Sensibilisierung von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit für Belange des Wohnens.

Auf Basis des vorgeschalteten interkommunal abgestimmten räumlichen Wohnentwicklungskonzeptes für die gesamte Region werden Instrumente einer regionalen Wohnungsmarktbeobachtung geprüft. Hierzu wird eine GIS-basierte Wohnentwicklungskarte aufgebaut. Zur Aktivierung der ermittelten Potentialflächen für die Wohnentwicklung wird ein regionales Flächenmanagement durchgeführt. Das Teilprojekt zeigt somit den Weg auf von einem rein quantitativen Monitoring hin zu qualitativen Ansätzen der Potentialmobilisierung.

Für die Mobilisierung von Potentialflächen spielt die Frage nach der geeigneten Bebauungs- und Wohnform eine wichtige Rolle, um die Wohnflächenentwicklung auf die Bedürfnisse der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner auszurichten. Eine wichtige Grundlage hierfür wird ein Fachgutachten zu Sonderwohnformen sein. Dieses untersucht, wo und unter welchen Bedingungen Sonderwohnformen auch in kleineren ländlichen Gemeinden umgesetzt werden können. Neben Sonderwohnformen für die klassische Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren werden auch junge Menschen (Auszubildende, Praktikantinnen und Praktikanten) sowie Menschen mit geringem Einkommen in den Blick genommen.

Das Gesamtprojekt wird von einem Dialogprozess begleitet, der einen kontinuierlichen Austausch zum Thema Wohnen innerhalb der Politik und der Verwaltung sowie mit der interessierten Öffentlichkeit und Schlüsselakteuren etablieren soll. Dabei werden Fragen wie die nach der sozialen Verantwortung im Wohnungsbau, Instrumenten der Wohnungsmarktbeobachtung, energieeffizientem Bauen, neuen Wohnformen wie Tiny Houses oder der Vereinbarkeit von Flächensparziel einerseits und Bereitstellung von Wohnraum andererseits in den Fokus gerückt und beleuchtet werden.

Die Region Itzehoe erhält für diese Projektbausteine insgesamt rund 134.000 Euro aus dem Förderfonds Hamburg/Schleswig-Holstein der Metropolregion Hamburg.

Das Projekt wurde Ende 2022 erfolgreich abgeschlossen.

Eine Dokumentation aller Teilprojekte finden Sie hier:

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Weitere Teilprojekte des Leitprojektes

Zum Leitprojekt der Metropolregion Hamburg

Gewerbeflächenentwicklungskonzept Region Itzehoe 2018

Das interkommunale Projekt „Gewerbeflächenentwicklungskonzept Region Itzehoe“ ist ein herausragendes Beispiel für die gute interkommunale Zusammenarbeit. Ziel ist die Ausweisung von Gewerbeflächen, um An- und Umsiedlungen von Betrieben in der Region zu ermöglichen und die Wirtschaftskraft zu erhalten und zu stärken. Das von der CIMA in den Jahren 2017-2018 erarbeitete Konzept hat einen Bedarf von rund 69 ha bis 2030 ermittelt.

Die Gutachter*innen kommen dabei u.a. zu dem Ergebnis, neben dem „klassischen“ Gewerbe die Berücksichtigung von sogenannten „Sonderentwicklungen“ eine wichtige Rolle spielen wird. Damit soll insbesondere der erwartete Flächenbedarf von Unternehmen der Zukunftsbranchen befriedigt werden, die im Wesentlichen der Automationstechnik sowie der Energie- und Umwelttechnik angehören. Bereits heute sind über 50 Unternehmen mit mehr als 1.400 Arbeitsplätzen am Technologiestandort in Itzehoe-Nord zu Hause, die einen wesentlichen Teil zur Prosperität der Region Itzehoe beitragen.

Unterstützung des Steinburger Abendmarktes

Die Region Itzehoe möchte mit der finanzielle Unterstützung des Steinburger Abendmarktes einen Beitrag dazu leisten, nach den herausfordernden Zeiten die Itzehoer Innenstadt (wieder) zu beleben, das Zentrum für die Menschen aus der gesamten Region Itzehoe zu stärken und mit neuer Anziehungskraft zu versehen. Künstler*innen, Musiker*innen, Kreativschaffende und hochklassige regionale Manufakturen und Händler*innen schaffen ein Markterlebnis mit nachhaltigem Schwerpunkt am Fuße von St. Laurentii.

Jeden 1. Donnerstag im Monat von Mai bis Oktober ab 16.30 Uhr kann der Steinburger Abendmarkt in der Itzehoer Innenstadt besucht werden. Die Region Itzehoe und das Stadtmanagement der Stadt Itzehoe freut sich auf Ihr Kommen!

Bestens ausgeschildert in der Region Itzehoe:

Auszug Artikel aus der Stadtzeitung der Stadt Itzehoe
Ausgabe: 21. Juli 2023

Neue Wetterschutzhütte an der Bismarcksäule feierlich eingeweiht

Region Itzehoe gab Anstoß Freizeitinfrastrukturen in der Region auszubauen

Seit ein paar Tagen wird nun niemand mehr im Regen stehen gelassen: Eine neue Schutzhütte für Wanderer wurde am 12. September 2022 feierlich an der Bismarcksäule im Stadtforst von Itzehoe fertiggestellt und eingeweiht. Im Rahmen einer interkommunalen Abfrage bei den Mitgliedskommunen der Region Itzehoe im vergangenen Jahr wurde ermittelt, dass insbesondere Bedarf im Bereich der Verbesserung der Freizeitinfrastrukturen (z. B. Wandertafeln, Schutzhütten oder Bänke) bestehe. Herr Dr. Koeppen, ehemaliger Vorsitzender der Region Itzehoe, hatte die Stärkung und Optimierung der Freizeitinfrastrukturmaßnahmen vorangetrieben. Durch die Förderung der LAG AktivRegion Steinburg e.V. war es nun möglich, eine Schutzhütte an der Bismarcksäule mit einer Förderquote von 80% im Rahmen der Regionalbudget-Förderung von Klein(st)projekten zu bezuschussen. Herr Hoppe, Vorsitzender der Region Itzehoe, bedankte sich vor allen Dingen bei dem Wanderverein für das große Engagement in diesem Gemeinschaftsprojekt.

Und noch weitere Projekte sind bereits umgesetzt oder in Planung: Die sechs Rundwanderwege, die durch Itzehoe und in der Umgebung verlaufen, wurden im vergangenen Jahr durch den Wanderverein Kreis Steinburg auf der Routenplaner-App Komoot digital eingepflegt. Große Übersichtstafeln für die Startpunkte der Rundwanderwege sind aktuell in Arbeit.

Auch ab Herbst dieses Jahres wird es wieder möglich sein, Ideen für Klein(st)projekte mit Bruttokosten von unter 20.000 Euro bei der Geschäftsstelle der AktivRegion Steinburg im Rahmen der Regionalbudget-Förderung einzureichen (www.leader-steinburg.de).

Die LAG AktivRegion Steinburg e.V. ist eine von 22 AktivRegionen des Landes Schleswig-Holstein. Die Gebietskulisse der AktivRegion umfasst die Ämter und Städte des Kreises Steinburg mit Ausnahme des Amtes Kellinghusen und erstreckt sich bis in den Randbereich der Metropolregion Hamburg. 

Freuen sich über die neue Wetterschutzhütte: Bernd Schröder (Wegewart Wanderverein Kreis Steinburg), Bürgermeister Ralf Hoppe, Manfred Schmiade (AktivRegion Steinburg), Heinz und Lydia Köhnke (1. Vorsitzender und Schriftführerin Wanderverein Kreis Steinburg), Alt-Bürgermeister Dr. Andreas Koeppen und Greta Jöhnk (Geschäftsstelle Region Itzehoe) (v.l.)
Foto: Björn Dethlefs

Region Itzehoe zieht Bilanz zum Flächenmanagement für die Innenentwicklung
– sechs neue Projekte zur Wohnnutzung entstehen, weitere Projekte folgen

ITZEHOE – Die Region Itzehoe steht in der Metropolregion Hamburg seit Jahren unter einem starken Wachstumsdruck. Besonders viele Menschen zieht es bei der Wohnungssuche immer weiter ins Umland, da die Wohnungsanfragen in den Städten kaum noch bedient werden können. Doch auch hier in der Region wird bezahlbarer und generationsgerechter Wohnraum knapp. Grundstücke in Neubaugebieten unterliegen einer hohen Nachfrage und der Wohnraumbedarf steigt auch in den Umlandkommunen stetig weiter an. Daher gilt es, einen Blick auf die innerörtlichen, bereits erschlossenen Flächen zu werfen, diese (freien) Flächen oder Leerstände zu entwickeln und die Ausweisung von Flächen im Außenbereich auf der „grünen Wiese“ zu reduzieren. Die so genannte Innenentwicklung trägt somit unter anderem auch zur Reaktivierung und Realisierung bestehender oder neuer Wohnflächen bei. Eine win-win-Situation auf zwei Seiten: sowohl für die Kommunen, deren Flächen im Innenbereich für Wohnen oder Gewerbe (wieder-) belebt und erschlossen werden können, als auch ein weiteres Potenzial für Wohnungssuchende. Behutsam können so Brachflächen oder Baulücken mit neuem Leben gefüllt als auch Leerstände beseitigt werden. Auch die Region Itzehoe, die Stadt-Umland-Kooperation, bestehend aus 17 Umlandgemeinden und der Stadt Itzehoe, hat sich des Themas Innenentwicklung seit einigen Jahren angenommen. Zu diesem Zweck wurde für den Zeitraum von 2021-2022 die CIMA Beratung + Management GmbH aus Lübeck mit der Priorisierung von Flächen und Immobilien, der Ansprache von Eigentümer:innen, der Kontaktvermittlung mit den Fachämtern sowie der (Weiter-) Entwicklung von Nutzungsideen beauftragt. Die Maßnahme ist Teil des Leitprojektes Wohnen der Metropolregion Hamburg, das sich mit Themen der Bedarfsgerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit der Versorgung mit Wohnraum in der Region beschäftigt. Als Teilprojekt setzt sich die Region Itzehoe mit einer nachhaltigen, interkommunalen Wohnflächenentwicklung bis 2030 auseinander.

Nils Meyer, Projektleiter des Flächenmanagementprojektes bei der CIMA, gibt einen Überblick der untersuchten Flächen: „Insgesamt gingen somit 121 Flächen und 25 Immobilien in die Untersuchung ein. Im Laufe des Projektzeitraums wurden aktiv 80 Grundstückseigentümer:innen kontaktiert und ein Angebot zur Unterstützung der Inwertsetzung der jeweiligen Fläche oder Immobilie unterbreitet. Hiervon haben 35 Personen reagiert (44 %). Das ist eine sehr gute Rückmeldequote!“

Das Projekt baute dabei insbesondere auf dem interkommunalen Wohnentwicklungskonzept für die Region Itzehoe aus dem Jahr 2020 auf. Hier wurden bereits die infrage kommenden Flächen für die Innenentwicklung in der Region Itzehoe identifiziert und die Realisierungsschancen erstmalig bewertet.

Im Rahmen des Projektes galt es, Politik und Eigentümer:innen für die Bedeutung der Innenentwicklung zu sensibilisieren, Umsetzungsbarrieren auszuräumen und den Mehrwert für alle Beteiligten zu verdeutlichen. Einige Eigentümer:innen waren allerdings schon selbstständig tätig geworden, standen kurz vor einem Verkauf der Grundstücke oder hatten Sanierungen bereits durchgeführt.

Ralf Hoppe, Vorsitzender der Region Itzehoe und Bürgermeister der Stadt Itzehoe, weiß, dass es seitens einer Stadtverwaltung einen längeren Atem und Überzeugungsarbeit braucht, um solche Immobilien zur Entwicklung zu bringen. Doch dieser Einsatz lohne sich. „Es konnten sechs Projekte in der Region Itzehoe vorangebracht werden, sodass hier mittelfristig mit neuen Wohnnutzungen zu rechnen ist. Wichtig ist, beim Thema Innenentwicklung am Ball zu bleiben, auch bei bereits angestoßenen Projektideen. Dabei gilt es, im regelmäßigen Abstand den Kontakt zu den Eigentümer:innen zu suchen.“ Darüber hinaus können in der Region Itzehoe weitere Projekte unter neuen gesetzlichen Regelungen sowie Förderungen in den nächsten Jahren folgen.

Finanziert wurde das Projekt mit Mitteln des Förderfonds der Metropolregion Hamburg im Rahmen des Leitprojektes „Wohnen in der Metropolregion Hamburg – bedarfsgerecht, zukunftsfähig, gemeinsam gestalten“.

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